Wie Online-Pornos zuerst Höhepunkte und dann den tiefen, psychischen Fall verursachen! Wenn die Sucht zur emotionalen Falle wird!

Reportage

TRIGGERWARNUNG: In dieser Reportage geht es u.a. um die Benennung, Darstellung und Beschreibung von sexuellen Handlungen und Pornografie. Wenn dich das Thema in irgendeiner Art und Weise triggern sollte, schalte jetzt ab und höre die Folge nicht weiter. Diese Folge ist als „explicit“ gekennzeichnet und für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet,

Meist fängt es mit Bildchen an von häufig fast nackten Menschen, dann kommen kleine Clips dazu in denen sich erotisch bewegt wird. Das steigert sich in Softpornofilme und endet häufig in der Darstellung von Hardcoreszenen aus der Pornoindustrie. Täglich konsumieren Millionen Deutsche Pornos. Häufig über das Internet auf diversen Plattformen, auf SocialMedia oder über Messangerdienste werden Bilder und Videos verschickt und angeschaut. Im Grundsatz bedient das dem persönlichen Bedürfnis der Befriedigung. Für immer mehr Personen wird genau dieses Bedürfnis aber zum Problem und damit zur Sucht und hat z.T. extremste körperliche, psychische und gesellschaftliche Probleme zu Folge. Sie können nicht mehr ohne Pornos leben. Das Thema heute: „Wenn die Sucht zur emotionalen Falle wird! - Wie Pornos zuerst Höhepunkte und dann den tiefen, psychischen Fall verursachen!“.

Vielen Dank fürs Einschalten und schön, dass Du bei dieser Reportage mit dabei bist. In dieser Podcastfolge wirst du verschiedenste Menschen hören: Eine Pornodarstellerin, einen Psychologen, eine Sexualtherapeutin, die Medienanstalt NRW und einen ehemaligen Pornosüchtigen. Das ist nämlich Paul. Er war jahrelang pornosüchtig. 7 - 8 Pornos am Tag, stundenlange Befriedigung haben dazu geführt, dass irgendwann einfach nichts mehr ging. Wortwörtlich: Errektionsprobleme, Beziehungsprobleme und Selbstzweifel haben sein Leben begleitet. Angefangen hat das alles schon ziemlich früh.

Das Problem beim Konsum von Pornos ist die Tatsächlich, dass man als Jugendlicher in der eigenen Sexualität vielleicht noch gar nicht wirklich gefestigt ist. Vergleichbar mit Zucker: Man konsumiert das süße Zeug, aber wie schädlich bzw. welche Auswirkungen es auf den Zucker hat weiß man einfach nicht. Bzw. hat man auch vielleicht gar keine Lust sich darüber Gedanken zu machen. Mehrere Pornos am Tag anzuschauen artete bei Paul in Arbeit aus. Er wurde wählerischer. Er brauchte schon alleine bei der Auswahl der Filme ne Menge Zeit.

Das ist, wenn man mit mehreren Betroffenen spricht das größte Problem: man verliert den Blick für die Realität und verliert sich in der ach so perfekt wirkenden Welt der Pornos. In dem jeder einen Steifen bekommt, jeder den perfekten Orgasmus hat und in dem es keine Pannen oder Probleme gibt. Eines verbindet die Betroffenen miteinander, neben der Sucht des täglichen, zum Teil mehrfachen Konsums: Es muss immer härter, wilder und heftiger werden, damit der Kick zu spüren ist und man zum Höhepunkt kommt. Auch bei Paul, obwohl er irgendwann sehr wählerisch wurde, hatte er trotzdem genommen, was da war.

Was Paul ziemlich schnell verloren hat, ist die Sehnsucht nach Sinnlichkeit beim Sex oder auch in der Beziehung. Bis vor ein paar Monaten hat Paul Probleme mit softem Sex. Wahr nicht mehr drin bei ihm. Es brauchte eine Emotionstrainerin, damit er wieder Lust darauf bekam. Neben der Tatsache, das anscheinend der Konsum von Pornos einen abstumpfen lässt kommt noch ein weiterer Punkt hinzu.

Es ist ein Job über den wir auch später noch mit einer Pornodarstellerin sprechen werden. Gemerkt das sein Verhalten nicht normal ist, hat Paul mit 19 / 20 Jahren.

Paul hat einfach keine Lust mehr auf Frauen und stellt damit die eigene Sexualität in Frage. Die Libido ist völlig fehlgesteuert. Und hier kommen wir an dem Punkt, wo es an die eigene Psyche geht. 

Das Gipfelte dann darin, dass Paul für sich Strategien entwickelte um für sich zu rechtfertigen, abends oder nachts sich alleine befriedigen zu können und das ist schon ziemlich krass.

Nach diesem Vorfall war Paul klar, er braucht jetzt professionelle Hilfe. Er kommt da alleine aus dem Verhalten nicht mehr raus. Das vollständige Interview mit Paul kannst du dir jetzt auch in einer Bonusfolge anhören. Bevor ich gleich mit Johannes einem Psychologen über das Problem der Pornosucht spreche noch ein paar Fakten zum Thema, alle Links meiner Quellen findest du auch in den Shownotes zu dieser Folge.

Quelle: https://www.tk.de/techniker/magazin/lifestyle/liebe-sex-partnerschaft/mypornme/zehn-nackte-tatsachen-zu-pornografie-2090126?tkcm=ab 

Alle 39 Minuten wird in den Vereinigten Staaten von Amerika ein neue Porno gedreht.

1,36 Millionen Stunden Videomaterial wurden vor der Pandemie allein auf der Pornoseite Pornhub hochgeladen. Würde man nur die Filmchen schauen, die 2019 neu Pornhub gestellt wurden, würde das rund 169 Jahre dauern.

12,6 Mio. € Umsatz wird pro Tag mit Internet - Pornografie gemacht

Kinder sind im Durchschnitt elf Jahre alt, wenn sie das erste Mal einen Porno sehen.

20% der Männer geben zu, sich auf der Arbeit Pornos anzuschauen.

Männer schauen durchschnittlich 70 Minuten pro Woche Pornos

Deutschland ist Weltmeister im Porno schauen. Auf „Pornhub“ wird am meisten nach „Amateur“ gesucht. 

Die Daten sind von der Techniker Krankenkasse. Link findest du in den Shownotes.

Welchen Einfluss hat der Konsum von Pornos eigentlich auf unsere Psyche? Johannes hat Antworten und Tipps für uns. Er arbeitet als psychologischer Psychotherapeut in München. Ihn hab ich konkret gefragt, was der Pornokonsum mit der Psyche macht:

Das Problem an der ganzen Sache liegt darin: diese Dopaminausschüttung passiert, es entstehen die bekannten Glücksgefühle und danach passiert emotional das Gegenteil. Alles wird heruntergefahren und der Körper wartet quasi wieder auf den nächsten Dopaminkick. Das hat zur Folge, dass ich viel mehr Pornos konsumieren muss. Also quasi ein Hamsterrad in dem Betroffene feststecken. Der normale Sex reicht dann nicht mehr aus um diesen Kick zu bekommen, also müssen die Pornos herhalten. Wie Paul im Interview sagt: „Es ist kurze Freude und langer Schmerz“ jeder Film lässt die Psyche arbeiten. Es fühlt sich an, als ob man sich selbst verraten würde, sagt Paul. Für Johannes kein überraschender emotionaler Einbruch.

Wie bei jeder Sucht ist der erste Schritt zur Verbesserung der eigenen Situation der, dass man für sich erkennt, dass das was gerade passiert einem nicht gut tut, bzw. das es zu viel ist. Was so einfach klingt, ist aber für viele die eigentlich Hürde. Die Frage ist also, wann kann ich persönlich denn erkennen, dass ich mich auf einem falschen Weg befinde?

Das Problem für viele Betroffene die unter einer Pornosucht leiden ist der Fakt nicht zu wissen, an wen ich mich wenden kann. Hier gibt Johannes folgenden Rat worauf man achten sollte.

Werfen wir einen Blick mal auf die andere Seite der Kamera. Auf die Personen, die sich vor selber hinsetzen und entweder alleine oder mit einem / einer Partner:in performen. Ich habe mehrere Pornodarsteller:innen angeschrieben. Die einzige, die sich mit mir unterhalten wollte ist Mia Sofie. Sie ist unter auf der SocialMedia Plattform „Only Fans“ aktiv und lädt dort Ihre produzierten Videos hoch. Wer diese Plattform noch nicht kennt: Hier bezahlt man quasi einen fixen Beitrag an die ContenCreator und hat dann, für einen gewissen Zeitraum Zugang zu deren Inhalten. Meist werden auf dieser Plattform pornographische Inhalte hochgeladen. Aber, in letzter Zeit kommen auch andere Inhalte, wie Erklärvideos dazu. Heute geht es aber um das Sexgeschäft. Angefangen hat es bei Mia eher schleichend und langsam, dass Sie Kontakt in diesem Pornobusiness bekam.

Für Mia ist es ein Job, ganz nüchtern betrachtet, der ihr natürlich viel Spaß macht. Aber es bleibt eben nur ein Job. Sie weiß auch, dass das was sie uns andere im Pornobereich machen mehr schein als sein ist. Das es eine bewusste Scheinwelt ist, die aufgebaut wird um der konsumierenden Person die Gelegenheit zu geben für einen gewissen Moment etwas ausleben zu können. Mia weiß um diese Scheinwelt und das geht auch nicht an ihr vorbei. Ganz im Gegenteil, Sie will auch zeigen, dass es vielleicht nicht perfekt sein muss, um auch den Druck bei den Konsumenten zu nehmen, dass alles perfekt beim Sex laufen muss.

Was Mia aber auch auffällt, und sich von ehemaligen Pornosüchtigen bestätigen lässt ist der Fakt, das die Konsumenten es immer härter brauchen und wollen. Und das sorgt natürlich auch für Druck bei den Darsteller:innen.

Eine ganz andere Art von Druck kann durch übermäßigen Pornokonsum auf der Beziehung liegen. Auf der einen Seite können Pornos die Beziehung neu beleben und vielleicht wieder etwas spannender gestalten, andererseits kann das aber auch zum Beziehungskiller werden, wenn die Sexfilme einen höheren Stellenwert als die eigene Beziehung bekommen. Ann-Marlene ist u.a. Sexualtherapeutin und bestätigt auch das, was Betroffene schildern: Selbstbefriedigung ist halt nichts auf Dauer und fördert beim Pornokonsum u.a. evtl. noch die eigene Frustration.

Es kann sich so einiges in der Beziehung verändern, wenn übermäßiger Pornokonsum dazukommt. Weniger Lust auf gemeinsamen Sex, Distanzvergrößerung zum Partner oder zur Partnerin und noch mehr, sagt Ann-Marlene.

Es zeigt sich ein weiterer Effekt, auch in der Recherche zu dieser Reportage: Ich habe kaum Frauen gefunden, die über Pornosucht sprechen bzw. darunter leiden. Meistens sind es wir Männer. Und da stellt sich unweigerlich die Frage, sind wir Männer tatsächlich anfälliger für einer Pornosucht als Frauen? Ann-Marlene hat eine Tendenz.

Ein großes Problem sieht Ann-Marlene im Internet: Die freie zugängliche Möglichkeit online Pornos konsumieren zu können, ohne sich verifizieren zu müssen. Egal ob es die großen Plattformen sind, oder beispielsweise auch Twitter, wo man sehr sehr schnell an Hardcorepornos kommen kann - das ist ein großes Problem. Es gibt aber Möglichkeit diesem Trend vielleicht nur ein kleines Stückchen entgegenzuwirken und da können besonders die Eltern mithelfen.

Bleiben wir zum Schluß noch bei dem Punkt der freien Zugänglichkeit. Es ist ein einfaches im Netz oder auch bspw. Auf Twitter an pornographische Inhalte zugreifen zu können. Und eines muss man auch festhalten: Pornographie ist im Grunde nichts illegales. Es gibt aber einen Punkt, der das ganze Illegal macht, erklärt uns Frau Dr. Braam von der Landesanstalt für Medien NRW.

Vor rund 3 Jahren hat die Landesanstalt damit begonnen Verfahren zu eröffnen und den Mitarbeiter:innen vor Ort war schnell klar, dass sie während ihrer Arbeit auf Stolpersteine treffen und die Umsetzung schwieriger gestalten werden. Besonders drei Knackpunkte stehen hier im Fokus.

In der Verantwortung der Umsetzung rechtlicher Vorgaben sind in erster Linie die Betreiber der Plattformen. Anbieter von pornographischen Inhalten müssen eine Altersverifikation umsetzen. Neben den großen Plattformen kristallisiert sich Twitter immer mehr heraus, pornographische Inhalte frei zugänglich zu machen. Ganz ohne Altersverifikation. Wie kann das sein? Frau Dr. Braam.

Halten wir also fest: Der Weg in die Sucht ist, wie so häufig ein schleichender Prozess. Das, was wir in Pornos sehen entspricht seltenst der Realität und erzeugt häufig Druck, bei allen beteiligten. Eine gesunde sexuelle Aufklärung ist wichtig und die Umsetzung von Altersverifikationen ist nach wie vor nicht so easy.

Alle Gesprächspartner aus dieser Reportage, hörst du in voller Länger, in deren eigenen Podcastfolgen, als Bonusfolge hier bei „B redet“. In den Shownotes zu dieser Reportage habe ich dir nochmal alle wichtigen Links hineingepackt, die in dieser Reportage zu Sprache kamen.

Bis zum nächsten Schwerpunktthema, demnächst hier, bei „B redet“. Vielen Dank für Deine Zeit und Dein Interesse.

Hier findest du weitere Informationen im Netz:

Paul Kyrill: 
https://www.instagram.com/paulkyrill/

Johannes:
https://www.instagram.com/_jo_hannes_g/

Ann-Marlene Henning:
https://www.instagram.com/henningannmarlene/ 

Mia Sofia:
https://www.instagram.com/official_miasofie/ 

Die Techniker Krankenkasse. 10 Fakten zu Pornos: 
https://www.tk.de/techniker/magazin/lifestyle/liebe-sex-partnerschaft/mypornme/zehn-nackte-tatsachen-zu-pornografie-2090126?tkcm=ab 

Netzsieger:
https://www.netzsieger.de/ratgeber/internet-pornografie-statistiken 

Schwulissimo:
https://www.schwulissimo.de/health-beauty/gesundheit/maennergesundheit-die-isolation-steigert-die-pornosucht 

Potenz Tipps.de
https://potenz-tipps.de/pornosucht/

Landesmedienanstalt NRW:
https://www.medienanstalt-nrw.de/

ZEBRA
Bei ZEBRA können alle Menschen ihre Fragen loswerden, die sich ihnen im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien auftun. Unsere Expertinnen und Experten beantworten gerne alle Fragen, natürlich auch zum Thema Jugendschutz und Pornografie im Internet. Das Angebot ist auch per WhatsApp zu oder Instagram (@fragzebra). Das Angebot ist kostenfrei und bis auf die Angabe eines Kontaktes für die Beantwortung der Frage anonym. Antworten erfolgen in der Regel innerhalb von 24 Stunden, auch am Wochenende. 
https://www.fragzebra.de/

Beschwerdemöglichkeit
Wer im Netz frei zugängliche Pornografie entdeckt oder andere Inhalte, die nicht oder nicht frei zugänglich gezeigt werden dürfen, kann diese bei der Landesanstalt für Medien NRW melden. Die Meldung kann auch anonym erfolgen. Unsere Juristinnen und Juristen prüfen den Sachverhalt und werden ggf. entsprechend tätig.
https://www.medienanstalt-nrw.de/beschwerde

Wenn Du mir ein Feedback geben willst, oder du etwas sagen möchtest, dann schreibe mir gerne eine Nachricht an: b_redet@gmx.de.

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eMail an Krankenkasse von Jan-Niklas

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich produziere aktuell eine Reportage zum Thema „LongCovid“. Zu Gast sind u.a. Politiker, Ärzte und Betroffene. Ein Betroffener ist bei Ihrer Krankenversicherung versichert. Bezahlt aktuell aber alle Versuche einer Therapie aus eigener Tasche. Bisher angehäufte Kosten: rund 15 000 €. Er hat bei Ihrer Versicherung Anträge auf individuelle Heilversuche gestellt. Diese wurden, lt. seinen Aussagen bisher immer abgelehnt mit der Begründung, dass das Feld noch nicht erforscht sei. 

Ich möchte Ihnen gerne Gelegenheit geben dazu Stellung zu nehmen und bitte um Beantwortung folgender Fragen:

  • Warum werden (Stand 08.09.) Betroffenen von LongCovid individuelle Heilversuche nicht genehmigt bzw. finanzielle Unterstützung angeboten?
  • Was fehlt der Barmer konkret um diese individuellen Heilversuche zu genehmigen?
  • Wie helfen Sie aktuell akut von LongCovid betroffenen Personen?
  • Wie ist der Stand der Therapiemöglichkeit aktuell bzw. was wird für die Zukunft angestrebt.

Die Reportage wird am 05.10 online gehen und ich würde mich freuen, wenn ich bis zum 30.09 eine Antwort von Ihnen zu den oben genannten Fragen erhalten.

Herzliche Grüße aus Kassel

 

ANTWORT:

Sehr geehrter Herr Becker,

ich komme zurück auf Ihre Anfrage zu Jan xxxxxxx. Gestatten Sie, dass ich Ihre Fragen wegen des Zusammenhangs im Block beantworte.

Die Symptome von Post-Covid-Erkrankungen sind bei den Patientinnen und Patienten höchst unterschiedlich. Die Therapien erfolgen daher in der Regel symptombezogen entlang von Behandlungsleitlinien. Die von Herrn xxxxxxx beantragte Hyperbare Sauerstofftherapie ist nicht Bestandteil dieser Leitlinien. Die Hyperbare Sauerstofftherapie gehört zu den sogenannten "Neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden". Unter diesem Begriff werden Leistungen zusammengefasst, die das notwendige gesetzliche Prüfverfahren noch nicht oder nicht erfolgreich durchlaufen haben und somit nicht als Kassenleistung zur Verfügung stehen können.

Eine Aufnahme der Hyperbaren Sauerstofftherapie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen kann nur durch einen Beschluss des Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erfolgen. Der G-BA setzt sich aus Vertretern der Krankenkassen, der Ärztinnen und Ärzte sowie der Patientinnen und Patienten zusammen. Somit ist gewährleistet, dass sowohl das medizinische Fachwissen als auch die Patientenbedürfnisse berücksichtigt werden. Für die Aufnahme einer Behandlung oder Untersuchung in den Leistungskatalog sind die medizinische Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Um zu überprüfen, ob diese Kriterien erfüllt sind, zieht der G-BA medizinische Studien heran. Ist bei einer Behandlung oder Untersuchung nicht sichergestellt, dass deren Durchführung zu dem gewünschten Erfolg führt und gesundheitliche Risiken ausgeschlossen sind, dürfen Krankenkassen diese nicht bezahlen. Dies trifft nach jetzigem Stand der Forschung auch auf für die Hyperbare Sauerstofftherapie bei Post-Covid-Symptomen zu.

Der Gesetzgeber lässt Ausnahmen von dieser Regelung nur zu, wenn alle drei dieser Voraussetzungen erfüllt sind:

1.         Es muss eine lebensbedrohliche oder vergleichbare Erkrankung (z.B. Erblindung droht) vorliegen.

2.         Bereits anerkannte Verfahren stehen nicht zur Verfügung

3.         Es ist zu erwarten, dass mit der beantragten Methode eine Aussicht auf Heilung oder spürbar positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf besteht.

Diese Voraussetzungen werden von den Ärztinnen und Ärzten des Medizinischen Dienstes geprüft. Die xxxxxxxxx hat gleich nach Erhalt des Antrags von Herrn xxxxxxx den Medizinischen Dienst mit einer solchen Prüfung beauftragt. Er kam zu dem Schluss, dass die Voraussetzungen in seinem Fall nicht bestehen. Die xxxxxxxx beobachtet die aktuelle Studienlage zu Therapien von Long-Covid-Symptomen genau. Solange der G-BA hier keinen Beschluss fasst, können wir keine Leistungen in diesem Bereich übernehmen.